DAS OASENAUGE

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Ausstellung: Berlin, Kleine Orangerie des Charlottenburger Schlosses, Juni 2003
Ein Projekt von Walter Aue

Dieses Gruppenprojekt war als terminloser Entwicklungsprozess mit wechselnden Teilnehmern und Arbeiten vorgesehen, in dem keine abgeschlossenen Ideen, sondern deren unablässige Fortentwicklung und Veränderbarkeit vorgestellt werden soll. Die erste Phase bestand aus der Sammlung der ersten Reflektionen und Visualisierungen in der Größe DIN A4.

Eine Fortsetzung des Projekts kam nicht mehr zu Stande. Seit der Ausstellung in Berlin, in der ich mit 3 Arbeiten vertreten war, sind weitere 45 Arbeiten entstanden. Es handelt sich dabei um Fotografien, Collagen und Experimenten mit Kunststofffolien im DIN A4 Format.

DIE OASEN SIND FLUCHTPUNKTE UND RETTUNGSINSELN


Oasen sind Arsenale der Erinnerung. Darin wird gesammelt, gespeichert und archiviert, was rundherum permanent zerstört und eingeebnet wird. Eine Oase ist ein Schutzschild für Andersheiten, für Minderheiten, Einzelwesen. In der zunehmenden Globalisierung unserer individuellen Wahrnehmungen, unserer Ideen, Gedanken und Gefühle, bedürfen wir vereinzelter Oasen, in denen wir Schutz vor der allgemeinen Vereinnahmung und Verwertbarkeit finden: Oasen sind Inseln. Sie können ein geologisches Terrain sein, ein Haus, ein Mensch, eine einzelne Idee. Auf alle Fälle bedeutet OASE Widerstand gegen die weltweite Gleichmachung aller individuellen Äußerungsformen und Darstellungsweisen. Kunst ist die Materialisierung der menschlichen Instinkte UND des menschlichen Bewusstseins. Und beides kann nur überleben, wenn sie sich frei entfalten dürfen. Oase heißt Selbst-Beobachtung und Selbst-Darstellung, solange es noch ein SELBST gibt. DAS OASENAUGE ist ein Konzentrat der Wahrnehmung.

Berlin, den 5. Oktober 2000, Walter Aue