INSTALLATION ZUR PASSIONSZEIT
MEDITATION - SPUREN DER ERINNERUNG

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Die in München lebende Konzeptkünstlerin Irene Bauer-Conrad zeigt in der Kirche Maria Trost in München eine Installation zur Passionszeit:

MEDITATION - SPUREN DER ERINNERUNG

Auch diese Installation besteht aus Arbeiten einer Spurensuche, die unmittelbar nach dem Brand der Herz Jesu Kirche, am 25. /26. November 1994 stattfand und die mit den künstlerischen Mitteln der Fotografie, Objekt-Abformungen und Installationskunst verwirklicht wurde. Aus der Suche der Künstlerin auf der Brandstelle nach übrig gebliebenen Kunstobjekten, (wie z.B. das beinahe lebensgroße Kruzifix) und weiteren formal-ästhetischen Objekten wurde eine archäologisch anmutende Entdeckungsreise in die Geschichte der abgebrannten Kirche.

Die mehrteilige Installation besteht aus 3 großen Bildelementen und 12 Fotoarbeiten.

Die zentral platzierte Arbeit ”Meditation” ist ein ovales Objekt, bestehend aus 2 Kreissegmenten aus lila Lackfolie, die durch eine mit Rost überschichtete Tafel zu einem Objekt ergänzt werden. Die Teile sind auf Holz montiert. (Gesamtgröße: 220/160 cm).

Rechts neben der Arbeit „Meditation“ hängt die Abformung (Leinen) der vom Feuer beschädigten Christusskulptur, die vor Ort entstand ( 220 cm/95 cm). Die gezeigte Abformung erinnert an das Turiner Grabtuch.

Links neben der Meditationsarbeit befindet sich ebenfalls eine Abformung, die eines Balkens (Leinen, 220 cm/100 cm). Dieser abgeformte authentische Balken hatte einst den Christustorso vor weiteren Beschädigungen bei den Aufräumarbeiten auf der Brandstelle bewahrt.

12 Fototafeln (50/70 cm) hängen rechts und links neben der Installation. Sie zeigen den Prozess der Abformung des Christustorsos. Assoziationen zum Passionsweg Christi stellen sich ein.

3 verkohlte Heiligenfiguren wurden von der Künstlerin unmittelbar nach dem Brand aufgenommen. Diese Objekte und die vom Feuer veränderte Pieta haben bei der Künstlerin tiefen Eindruck hinterlassen, da bei diesen Skulpturen die Folgen des Feuers als Prozess einer ästhetischen Vereinigung der Brandspuren mit der Form besonders eindrucksvoll sichtbar werden. So gab der Brand dem ursprünglich eher neutral wirkenden Schmerzensmann einen echten Leidensausdruck. Durch das Feuer wurde er so zum glaubwürdigen Symbol des christlichen Opferungs- und Erlösungsgedankens. Alle diese Objekte wurden Opfer der Aufräumarbeiten.