IMPERIUM

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EINE IKONOGRAFISCHE RECHERCHE AUF DEN SPUREN VON
LEONARDO DA VINCI
GIORGIO DE CHIRICO
GIORGIO MORANDI

EISEN IST EIN MYTHENFESTER STOFF. ER IST VON SPRICHWÖRTLICHER STABILITÄT, ABER ROSTET MIT DEM ERSTEN REGEN. UND ROST VERSINNBILDLICHT DAS UNBEFANGENE VERSTREICHEN DER ZEIT.

Die Konzeptkünstlerin Irene Bauer-Conrad und der Literat Walter Aue verfolgen die ikonografische Spur von den drei berühmten Künstlern Italiens zu ihrem jeweiligen Aufenthaltsort, wo ein Teil ihrer bekanntesten Bilder entstanden: Es sind der große Turm von de Chirico in Turin, die Flaschen und Dosen von Morandi in Bologna und die Brücke der Mona Lisa, Ponte Buriano bei Arezzo. Alle Motive sind authentische Bildvorlagen, die noch heute zu entdecken sind. Diese Reiserecherche zu den drei legendären "Geburtsorten“ wurde im Mai 2002 unternommen der jeweiligen Werk-Zyklen, um diese Motive mit ihren persönlichen Darstellungsmitteln in einen neuen, zeitgenössischen Kontext zu verlagern.

Seit der letzten "Documenta" ist der Wandel vom Kunstwerk zur Kunstdokumentation deutlich geworden: also, die Abkehrung von den bisherigen individuellen Selbstdarstellungen der kreativen Erfindung (und ihrer unwiederholbaren Einmaligkeit), hin zur authentischen Dokumentation von historischen, real vorhandenen Materialien. Darunter verstehen Walter Aue (Berlin) und Irene Bauer-Conrad (München) auch die in der Kunstgeschichte archivierten IKONOG R A F I S C H E N Darstellungsmodelle der arrivierten "Kunstklassiker".